ESG Standards im Überblick
- Marco Wichert

- 8. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juli
Mit einem zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit werden mehr Unternehmen dazu bewogen, neben einer finanziellen Berichterstattung auch einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Allerdings gibt es verschiedene Standards und Grundlagen für eine solche Berichterstattung. Hier findest du einen kleinen Überblick darüber. Diese Standards haben auch teilweise Überschneidungen, jedoch liegt der Fokus eines jeden ESG Standards auf unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen.

ESG Standards im Überblick
ESRS
Durch die neue EU-Richtlinie CSRD wurde dieser Berichtsstandard eingeführt. Durch diesen Standard sollen die Vergleichbarkeit und Qualität von Nachhaltigkeitsberichtserstattung gewährleistet und kontinuierlich optimiert werden. Dieser Standard ist verpflichtend für Unternehmen, die einer CSRD Berichterstattung unterliegen. ESRS erfüllt gesetzliche Anforderungen und gewährleistet europaweite Vergleichbarkeit. Allerdings ist diese Form der Berichterstattung sehr komplex und aufwändig in der Erstellung.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
GRI
Der GRI Standard bildet seit 1999 ein Rahmenwerk für die Erfolgsmessung von ESG Maßnahmen. Dieser Standard wird stetig weiterentwickelt. Er ist international anerkannt und berücksichtigt die Inhalte des ESRS. Die Anfertigung dieses Reportings ist jedoch höchst umfangreich und aufwändig. Weiterhin verliert dieser Standard zunehmend an Bedeutung mit steigender Wichtigkeit von ESRS in der EU.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
DNK
DNK steht für den Deutschen Nachhaltigkeitskodex, einem nationalen Berichtsstandard und eine mögliche Basis für eine Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Um die Realisierung des CSRD zu vereinfachen, wird der Kodex zum Unterstützungsangebot für Unternehmen umgeformt. Anders als bei anderen Berichten beinhaltet der DNK Standard keine doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Im Jahr 2025 wird die Umstrukturierung dieses Standards zu einer besseren CSRD umgesetzt.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
SDG
Im Rahmen der UN Weltkonferenz wurden 17 Sustainability Development Goals (SDGs = Nachhaltigkeitsziele) für die Realisierung im Jahre 2030 beschlossen. Dieses Set an Zielsetzungen ist allgemein ein guter Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen. Es ist international anerkannt und bildet ein unterstützendes Rahmenwerk für Unternehmen. Durch die landesübergreifende Aufmachung und Normung vereinfacht es gleichzeitig die Kommunikation. Dieser Standard ist jedoch nicht verpflichtend für Unternehmen und es gibt keine spezifischen Umsetzungsrichtlinien. Jedoch ist der SDG Standard für jedes Unternehmen, branchenunabhängig, anwendbar.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
UNCG
UNCG steht für UN Global Compact und bietet einen Berichtsstandard. Als internationales Netzwerk steht der UNGC für die Förderung und Realisierung von 10 Grundprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruption. Jedoch ist dieser Standard nicht verpflichtend, wenn auch branchenunabhängig anwendbar. Weiterhin bietet der UNGC einen guten Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
ISO 14001
Der ISO 14001 Standard ist ein international anerkannter Standard für Umwelt Management Systeme. Dabei werden Umweltaspekte systematisch identifiziert. Weiterhin liegt der Fokus auf der kontinuierlichen Verbesserung jener Umweltaspekte und des Umweltsystems. Dieser Standard ist für jedes Unternehmen geeignet, wobei die Umweltprüfung lediglich empfohlen ist und nicht veröffentlicht werden muss. Eine Zertifizierung ist möglich und wird teilweise in Ausschreibungen gefördert.
Themen: Umwelt
ISO 26000
Während ISO 14001 Umwelt Management Systeme behandelt, bietet ISO 26000 einen internationalen Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung der heutigen Unternehmen am Markt. Dieser ISO Standard beinhaltet ein Set an Empfehlungen, wie nachhaltige Praktiken in die gegebenen Unternehmensprozesse integriert werden können. Somit eignet sich dieser Standard für die Aufstellung eines eigenen Leitfaden im Unternehmen. ISO 26000 ist flexibel in seiner Anwendung und unterschiedlich interpretierbar. Jedoch bildet dieser ISO Standard kein Zertifikat.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
EMAS
EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme und bildet einen Standard für Umwelt Management Systeme. Während ISO 14001 eher allgemein gehalten ist, weist EMAS ein detaillierte Umwelterklärung auf. Dieses Scheme ist deutlich aufwändiger in der Umsetzung und Implementierung als der ISO Standard und eine Prüfung durch unabhängige externe Auditoren ist notwendig. Das EMAS ein öffentliches Verzeichnis besitzt, gibt es auch eine Transparenz zwischen Standards und Unternehmen.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
ISSB
Für eine kongruente und vergleichbare Berichterstattung wurde das International Sustainability Standards Board entwickelt. Es definiert einen weltweites Standardset. Die Inhalte des ESRS werden in diesem Standardset berücksichtigt, jedoch ist die Umsetzung sehr aufwändig. Auf lange Sicht soll das ISSB der führende Standard für eine Berichterstattung im Punkto Nachhaltigkeit werden.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
TCFD
Ein Berichtswesen, welches auf die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf das eigene Unternehmen hinweist, ist das Task Force on Climate related Financial Disclosures. Es enthält Empfehlungen zu Bestandteilen, wie ein entsprechendes Reporting aufgesetzt werden kann. Die Struktur folgt einem festen Standard, jedoch ist dieses Berichtswesen einzig auf die klimatischen Veränderungen ausgelegt und behandelt somit nicht das empfohlene Portfolio von Umwelt, Soziales und Governance per se. Die Inhalte des ESRS werden in dem TCFD mit berücksichtigt.
Themen: Umwelt, Soziales, Governance
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